Nach dem letzten Bustransfer von Bayonne nach St. Jean Pied de Port führte mich mein Weg zum Pilgerbüro.
Der erste offizielle Stempel bedeutet gleichzeitig den Schlüssel zu den Herbergen auf dem Camino. Mit mir im Bus
erkannte ich drei weitere Fahrgäste als Pilger, später erfuhr ich dann, dass alleine an diesem Tag sich ca.
400 Personen den ersten Stempel holten.
Da ich viel über den Camino Frances gelesen hatte, wusste ich, dass die erste Etappe gleichzeitig die
Schwierigste ist. Nicht durch die Distanz von 27 km, sondern durch den
Höhenunterschied von 1.200 m. Das Wetter schien zunächst
ideal, trocken, Temperatur zwischen 18 und 20°C, bewölkt. Ab
ca. 500 m Höhe wurde der Nebel immer dichter, Sichtweite teilweise
unter 20 Meter. Erschwerend hinzu kam, dass der Nebel durch die Sonne auf bis zu 25°C zu einem Saunaklima aufgeheizt wurde.
Später dann, als die Nebelschicht durchlaufen war, sank die Temperatur dann rapide auf ca. 10°C.
Auf dem Pass dann reger Taxi-Verkehr. Erschöpfte Pilger haben
für 5 Euro die Möglichkeit, sich einen oder zwei Kilometer
fahren zu lassen.
Die Scheiben im Fond sind extrem abgedunkelt, muss ja niemand sehen, wer hier schlappgemacht hat.
Auffallen tut es natürlich doch, habe ich doch ein brasilianisches
Paar gleich zwei Mal überholt, ohne von Ihnen überholt zu
werden.
Die Herberge in Roncesvalles habe ich als imposant und doch abschreckend zugleich empfunden. Nummern ziehen, Schlange stehen,
registriert werden mit Pilgerpass und Personalausweis. Betten suchen und beziehen, um 22.00 Uhr hat Ruhe zu herrschen, das hatte
schon was von Kasernenleben. War mir aber völlig egal, weil ich zugegebenermaßen reichlich erschöpft war.
Gestärkt habe ich mich in einem kleinen Bistro gleich nebenan, da
ich keine Lust hatte, in diesem Gebäude auch noch mein Essen
einnehmen zu müssen.
Ich habe nicht gerade tief geschlafen, früh morgens, ich wollte
gegen 6 Uhr aufbrechen, wurde mir dann bewusst, dass ich auf Vieles
vorbereitet war, allerdings hatte ich noch nie im Dunkeln meinen Rucksack gepackt. Hab's aber dann doch hinbekommen.
Auffällig viele Asiaten, hauptsächlich aus Süd-Korea
waren hier am Start, viel später auf dem Camino sollte ich dann
erfahren, warum.
Bahnhof Bayonne, von hier ging es mit dem Bus nach St. Jean Pied de Port
Stempel des Pilgerbüros in St. Jean Pied de Port
Wegweiser am Ortsausgang von St. Jean Pied de Port
Beginn der Aufstiegs
Kurzer Stop an einer Darstellung des Camino Frances
Erste, ermutigende Worte während des Aufstiegs
Erstmalig raus aus dem Nebel und über den Wolken
Pferde, Schafe und Rinder auf dem Pass kennen keine Zäune