Start: Calzadilla de la Cueza 31.05.2018
geplantes Ziel: Calzada del Coto
tatsächliches Ziel: Calzada del Coto
Distanz: 28 km
Höhenunterschied: 100 m
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Die ververgangene Nacht verlief extrem unruhig. Gegen 3.30 Uhr aufgewacht weil der Koreaner zur Toilette polterte
und sich auf dem Weg permanent lautstark räusperte. Dieses Räuspern zog er auf der Toilette konsequent ca.
10 Minuten durch, dann hatte ich die Hoffnung, dass wieder Ruhe einkehrt. Weit gefehlt! Er ging hinunter zum
Aufenthaltsraum und warf den riesigen Kaffee-Automaten an. Ich weiß nicht, wie es weiterging, weil ich dann
irgendwann doch wieder eingeschlafen bin. Gegen 05.15 Uhr brach dann der normale Herbergswahnsinn los, pünktlich
um 6 war ich alleine auf der Piste. Da es bewölkt war, ging ohne Stirnlampe noch gar nichts. Im nächsten Ort nach
ca. 10 km Halt gemacht und gefrühstückt.

Die Strecke war heute recht abwechslungsreich, wenngleich sich auch die Schmerzen an Sehnen, Bändern und den
Fersenbeinen heute früher als sonst einstellten. Ich hatte die Hoffnung in Sahagun eine neue Unterhose (Saum hatte in
Navarrete angefangen sich zu lösen) und neue Socken (habe seit Pampona nur noch 2,5 Paar) zu erwerben. Kein
entsprechendes Geschäft auf dem Camino gefunden. In Sahagun haben die Santiago-Pilger Bergfest. Die Finistere
Gemeinde ist erst morgen dran. Den Abzweig zur Herberge habe ich verpasst. Habe aber nach ca. einem halben
Kilometer gemerkt, dass etwas nicht stimmt und bin wieder zurück. Herberge hat noch zu, aber man kann trotzdem
hineinspazieren. Bin trotzdem draußen geblieben und habe auf die anderen gewartet. Alex kam mit etwas Verspätung,
er hatte auch die Abzweigung verpasst, die anderen kamen gar nicht.

Herberge absolut grottig. Außer Alex, dem Laberfranzosen und mir sind nur Touristenfrauen aus Frankreich, die für
ihre Rucksäcke den Taxi-Service nutzten (siehe Fotos), vorort. Später kamen dann noch zwei englischsprachige, junge
Damen, Anfang 20, die auf recht schräge Art Bekanntschaft mit dem eigenartigen Hospitalero (Anfang 70) machten.
Er sagte bei der Einweisung, dass die beiden doch nach der Wäsche bitte nicht ihr Slips auf die Wäscheleine
hängen sollten, weil ihn das ganz verrückt machen würde. Sein anschließender Versuch seinen Spruch als Witz abzutun,
scheiterte kläglich. Ein weiteres Zitat: "Wenn jemand versucht morgens meine Herberge vor 6 Uhr zu verlassen,
wird es Scheiße regnen!" Der Typ war einfach eklig.

Ansonsten bin ich emotional wieder in etwas tieferem Fahrwasser. Morgen steht uns die endlos lange, alte
Römerstraße bevor, dann sieht die Welt schon wieder anders aus. Übermorgen hat Nico Geburtstag...


Freundlichkeit ist eine Sprache, die die Tauben hören und die Blinden sehen können. Sonnenaufgang Wegweiser mit Liebe gebaut (...jedoch nicht von mir...) Terradillos de los Templarios Moratinos
(NICHT Auenland)
Moratinos
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