Hätte ja eine entspannende Nacht
werden können, wenn der über mir schlafende Italiener gegen
00.30 Uhr seine Disco-Lightshow
mit seinem Handy unterlassen hätte. Anschließend ist er dann
zur Toilette gegangen, kommt zurück und lässt die Tür
zum hell
erleuchteten Bad offenstehen, legt sich ins Bett und schnarcht weiter. Mit Schaum vor dem Mund bin ich dann aufgestanden
und habe die Tür geschlossen, anschließend habe ich dann 2 Stunden wach gelegen. 04.30 Uhr aufgestanden und Alex
geweckt, spätestens um 09.30 Uhr wollten wir in Santiago sein. Wir
waren auch bereits in Santiago, als wir das erste, offene
Café fanden. Nach dem gemeinsamen Frühstück einen Abstecher zum Monte de Gozo gemacht. Dort stehen zwei
Pilgerstatuen, die Richtung Kathedrale zeigen. Die Kathedrale kann man von dem Punkt aus auch tatsächlich sehen.
Natürlich mussten wir hier gemeinsam ein paar Fotos machen. Um 09.15 Uhr gingen wir durch DAS Tor zum Vorplatz
der Kathedrale, umarmten uns und klatschten uns ab. Anschließend folgten die obligatorischen Fotos. Dann gingen wir uns
eine Viertelstunde aus dem Weg um jeder für sich diesen
emotionalen Moment zu genießen. Anschließend eine Stunde
für die Compostella Schlange stehen. Die Touristen beten dieses
Teil an, ich habe ernsthaft überlegt, ob ich sie mir überhaupt
hole. Es gibt 16 Schalter, etwa 10 davon sind geöffnet. Es wird
nicht einmal gefragt, ob man den Weg zu Fuß zurückgelegt
hat und ob man seinen Rucksack getragen hat. Alle Compostelas sehen gleich aus. Man kann sich allerdings für weitere
5 Euro ein sogenanntes Distanzzertifikat ausstellen lassen. Die können mich mal, wozu habe ich meinen Pilgerausweis?
Da man mit Rucksäcken nicht in die Kathedrale darf (Terrorgefahr),
mussten wir diese zunächst in einem der dafür geschaffenen
Shops einlagern. Die anschließende Pilgermesse war definitiv
nichts für mich, logischerweise habe ich nichts von dem,
was gesprochen wurde verstanden, meine Füße schmerzten vom
auf der Stelle stehen und so entschied ich während der Messe,
noch bevor der riesige Weihrauchkessel in Aktion trat, die Kirche zu verlassen. Während der Messe habe ich dann auch die
einzige Blase auf dem ganzen Camino bekommen.
Dann habe ich mein Hotel gesucht, Zimmer ist winzig, aber mit Bad und das alles für mich alleine. Anschließend waren
Alex und ich noch essen und haben auf dem Kathedralenvorplatz noch einen letzten Drink genommen. Der dann folgende
Abschied war kurz, aber nicht schmerzlos.
Monte de Gozo
Fast angekommen
Die Beiden zeigen Richtung Kathedrale
Man überlege sich gut, welchen Touristen man das Foto machen lässt.